Der Verein LAGG: eine Initiative gegen das Vergessen

09 Golub-Lebedenko-Platz im Gallus © Aljoscha Walther

Golub-Lebedenko-Platz im Gallus © Aljoscha Walther

Viele von Ihnen fragten nach einer Möglichkeit, sich intensiver mit dem “KZ-Außenlager Adlerwerke” zu beschäftigen oder sich auch aktiv zu engagieren. Der Verein LAGG e.V., Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim setzt sich im Rahmen  seiner 1996 gegründeten Initiative gegen das Vergessen mit der Thematik des KZs-Adlerwerke und den ehemaligen Häftlingen auseinander. Beispielsweise gab es 1993 im Rahmen einer Gedenkfeier auf dem Hauptfriedhof in Anwesenheit von Überlebenden eine Kranzniederlegung; ebenso wurde eine Gedenktafel am damaligen Werksgebäude der Adlerwerke angebracht. Der LAGG setzte sich auch für Entschädigungszahlungen an die Überlebenden durch die Dresdner Bank ein, die als Anteilseigner vom Einsatz der kostengünstigen KZ-Häftlinge profitierte. 1997 wurde auf die Initiative des LAGG ein Gedenkstein auf dem Hauptfriedhof niedergelegt, erneut im Beisein von Überlebenden. Auch dem Verein zu verdanken ist es, dass der Platz gegenüber der Adlerwerke nach zwei ehemaligen Häftlingen benannt wurde, die im Rahmen ihrer Fluchtversuche erschossen worden waren: Nach Adam Golub und Georgi Lebedenko wurde der Ort Golub-Lebedenko-Platz benannt. 2003 entstand die Webseite www.kz-adlerwerke.de, auf der der Verein seine Erfahrungen und viel Hintergrundwissen zum Thema darstellt. Hier findet man z.B. Aussagen der Überlebenden, Information über die Verantwortlichen oder auch bisherige Gedenkaktionen und de Forderung nach einer Gedenkstätte.

Ein großer Dank an Lothar Reininger, der als einer der letzen Betriebsräte der damaligen Adlerwerke die Initiative mitbegründete und auch im Rahmen von #mittenunteruns eine große Unterstützung war. Herr Reininger war auch der Installation der Stoffbinden am Golub-Lebendenko-Platz beteiligt; darüber zu einem anderen Zeitpunkt mehr.