Andrzej Branecki gehört zu den wenigen Überlebenden und kam im hohen Alter von 85 Jahren mit seinem Sohn Tadeusz Branecki nach Frankfurt. Er war 14 Jahre alt, als er über das KZ Dachau und das KZ Mannheim Sandofen nach Frankfurt am Main kam. Besonders in Erinnerung geblieben war ihm dort die starke Verlausung, unter der die Häftlinge litten. Die Unterbringung in den “Schlafräumen” war auf Grund der zerbrochenen Fensterscheiben und mangelnder Wärmequellen geprägt von eisiger Kälte. Auch quälte der Lagerälteste “Bobi”, der ein deutscher Strafgefangener im KZ Adlerwerke war, die Häftlinge in sadistischer Weise. Auf dem Todesmarsch, der im März 1945 von Frankfurt über Buchenwald und Flossenbürg nach Dachau führte, starben viele seiner Kameraden.
Er berichtete, dass schwache Häftlinge, die nicht mehr gehen konnten, mit einem derart brutalen Kopfschuss von SS-Männern getötet wurden, dass die Köpfe regelrecht zerbrachen. Das Schmelzwasser in den Gräben war rot gefärbt. Andrzej Branecki überlebte als junger Mann vier Konzentrationslager und berichtete, dass das KZ Adlwerke das schlimmste Lager von allen war, die er erlebte. Er hatte nach eigenen Angaben einen ungheuren Überlebenswillen, denn seine Brüder waren schon im Warschauer Aufstand erschossen worden und er wollte FÜR seine Mutter als noch verbliebener Sohn unbedingt überleben.