Hanna Gontarczyk und Jozefa Baranska kamen der Einladung des Kulturamtes der Stadt Frankfurt nach und nahmen an der Abschlussveranstaltung teil. Ihr Vater, Czeslaw Gontarczyk wurde im KZ Adlwerke ermordet und ist auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beerdigt. Hanna Gontarczyk erzählte von dem Moment, in dem sie und ihre Schwestern Ende 1944 und dem Ende des Warschauer Aufstandes ihren Vater zum letzten Mal sahen. Sie waren mit ihrer Mutter und ihrer inzwischen verstorbenen Schwester Danuta im Durchgangslager Pruszkow in Warschau, um von dort aus in ein anders Konzentrationslager deportiert zu werden. Eine Nachbarin hatte der Mutter im Lager berichtet, dass ihr Mann in der Nähe gesehen wurde. Die drei Mädchen liefen umgehend davon und besorgten sich ein Fass, das sie an die Wand des Lagers schoben, um durch eine Art Fenster nach außen sehen zu können. Von dort aus konnten sie auf die Gleise schauen und sahen einen Zug, der gerade abfuhr.
In diesem Moment konnten alle drei den Vater sehen, der wiederum seine Töchter am Fenster erkannte. Dieser musste in diesem Moment unter Tränen von seinen Kindern Abschied nehmen. Die Mädchen sahen den Vater nie wieder und erfuhren erst viel später über den Suchdienst des Roten Kreuzes vom Schicksal ihres Vaters. Die Schwestern wurden damals als junge Mädchen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Danuta, die inzwischen verstorben ist, nach Auschwitz deportiert. Sie überlebten dieses Konzentrationslager und ebenfalls den Todesmarsch von dort aus in das Frauenlager Ravensbrück.
In Frankfurt besuchten die beiden Schwestern die Grabstätte am Frankfurter Hauptfriedhof, auf der ihr Vater mit 517 weiteren Opfern des KZ Adlerwerke beerdigt ist.